Die Bedeutung des von Darmbakterien produzierten Metaboliten Phenylacetylglutamin (PAGIn) für die Prognose von Patienten mit stabiler Herzinsuffizienz.
In zwei großen klinischen Beobachtungsstudien wurde das Blut von Patienten mit stabiler Herzinsuffizienz analysiert, um den Gehalt an Phenylacetylglutamin (PAGln) zu messen. Ein Teil der Patienten wurde in Cleveland und ein anderer Teil in Berlin in die Studie eingeschlossen. In den in Cleveland durchgeführten Analysen hat sich gezeigt, dass Patienten mit erhöhten PAGln-Werten im Blut ein bis zu dreifach erhöhtes Risiko hatten, im Verlauf der Beobachtung zu versterben im Vergleich zu Patienten mit niedrigen Werten. Die Assoziation von PAGln-Werten und Mortalität war in den durchgeführten Analysen unabhängig von traditionellen Risikofaktoren und weiteren Faktoren, wie z.B. Nierenfunktion, Entzündungsmarkern oder Herzfunktion. In den Patienten aus Berlin wurden diese Beobachtungen bestätigt. Patienten mit höheren PAGln-Werten im Blut hatten ein rund 4-fach erhöhtes Risiko für einen Tod innerhalb von drei Jahren. Die Vorhersagekraft von PAGln war auch in dieser Kohorte unabhängig von traditionellen Risikofaktoren. Zusammenfassend sind hohe PAGln-Werte bei Patienten mit Herzschwäche mit einer ungünstigen Prognose verbunden, unabhängig von herkömmlichen Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Nierenschwäche.
Die Verwendung von PAGln als Prognosemarker bei der Herzschwäche könnte dabei helfen, Patienten mit einem erhöhten Risiko zu identifizieren und so durch eine intensive Therapie herzbedingte Todesfälle zu verhindern.