
Psychische Belastung nach Herzinfarkt: Ergebnisse der PsyCardio-Studie
Das FRIEDE SPRINGER – Cardiovascular Prevention Center freut sich über die Veröffentlichung der im Forschungsmodul Psychologie und Kognition entstandenen „PsyCardio“-Studie von Psychologin (M. Sc.) Carolin Swoboda im Fachjournal BMC Cardiovascular Disorders.
Die PsyCardio-Studie – eine Querschnittsstudie – untersuchte zwischen Mai und August 2024 insgesamt 199 Herzinfarkt-Patientinnen und Patienten mit dem Ziel, psychische Belastungen – darunter Depressionen, Angst und Posttraumatischer Belastung – zu erfassen, Risikofaktoren für diese Belastungen zu identifizieren und die wahrgenommene psychologische Betreuung während des Krankenhausaufenthalts aufgrund des Herzinfarktes zu evaluieren.
Die Ergebnisse zeigen, dass bei mehr als der Hälfte (58,8 %) der Befragten mindestens eine Form psychischer Belastung feststellbar war. Konkret erfüllten 37,7 % die Kriterien für Depression, 46,2 % für Angststörungen und 18,6 % für eine Posttraumatische Belastungsstörung. Erheblich ist zudem, dass nur 34,1 % der Patientinnen und Patienten während ihres Krankenhausaufenthalts infolge des Herzinfarktes nach ihrem psychischen Befinden gefragt.
Die Analysen zeigten, dass Faktoren wie Krankheitswahrnehmung, Einsamkeit, geringe soziale Unterstützung, Betroffensein von mehreren Herzinfarkten, Stärkere Angst während des Herzinfarktes (Todesangst), eine Vorgeschichte von psychischen Erkrankungen und ein alleinstehender Partnerschaftsstaus signifikant mit psychischer Belastung nach Herzinfarkt assoziiert waren.
Die Ergebnisse unterstreichen, dass psychische Belastungen nach einem Herzinfarkt häufig auftreten, systematisch erfasst und in die kardiologische Versorgung integriert werden sollten. Eine frühzeitige Erkennung psychischer Belastungen und gezielte Unterstützung könnten die Versorgung und Lebensqualität von Herzinfarktpatientinnen und -patienten deutlich verbessern.